„Geh weiter Zeit, bleib stehn“ oder: Mehr Zeit für die Familie

Zeit nehmen als Familie - Blogartikel von Beraterin Christina Zehetner

von Christina Zehetner I 07.04.2019

Mehr Zeit – Aber woher nehmen?

Es wird wirklich ZEIT, dass ich meinem Blog wieder Leben einhauche. Ja, schimpft nur. Ich weiß schon. Der letzte Artikel ist schon einige ZEIT her. Aber ich habe eine wirklich gute Entschuldigung. Ich hatte einfach keine ZEIT und so viel zu tun und außerdem tobte in der ZwischenZEIT der Alltagswahnsinn. Was? Werde ich gefragt. Was soll da denn toben? Grmhbpf…. das Leben tobt, das Leben und die ZEIT. Ich müsste…! Ich sollte mal wieder.. ! Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, dass…! Ich brauche einfach mehr ZEIT!

Na, wo ist sie denn hin, die Zeit?

Ich denke, es geht vielen Familien so. Der Alltag ist einfach vollgepackt mit Terminen und Verpflichtungen. Die Woche und jeder einzelne Tag erscheinen viel zu kurz, um alles organisieren und erledigen zu können. Selbst die eigentlich schönen Sachen, wie Kindergeburtstage, Treffen mit Spielfreunden oder Ausflüge brauchen eine gute Planung und werden nicht selten als stressig empfunden. Es ist einfach viel zu wenig Zeit und viel zu viel zu tun.

Aber ist das wirklich so? Oder liegt es nicht an uns selbst, wie voll und durchorganisiert unser Familien- und Berufsleben ist?

„Wenn ich mehr Zeit hätte, könnte ich mal wieder…“

Mir fallen sofort einige Sätze ein, die ich im Laufe meines Mama-Daseins schon häufig von mir gegeben habe:
„Gleich mein Schatz habe ich ZEIT für dich.“
„Musst du denn so ZEITig aufwachen?“
„Echt? Die ZEIT ist aber schnell vergangen.“
Nachts um drei: „Ich glaube die ZEIT läuft rückwärts.“
„Schnell. Uns rennt die ZEIT davon.“
„Wenn ich mal mehr ZEIT habe, mache ich wieder…“
„Ich habe jetzt überhaupt keine ZEIT dafür.“

Was passiert, wenn wir uns einfach Zeit nehmen?

Die Zeit vergeht, ob man will oder nicht und es liegt an uns wie wir sie nutzen wollen, können, sollen, dürfen. Warum dann nicht gleich mit der Zeit so umgehen, dass sie uns zugute kommt? Zeitnehmen für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Einen Ameisenhaufen zu beobachten zum Beispiel. Oder barfuß durch eine Blumenwiese laufen. Zehn Minuten kuscheln auf dem Sofa. Ein gemeinsames Essen und Zeit, um über den Tag zu sprechen. Oder einfach mal Zeit nehmen für sich selbst. Ein Entspanungsbad mit Blubberblasen. Ein spontanes Treffen mit Freunden nach der Arbeit. Das Spieledate, dass in den Abend übergeht, weil man sich einfach so viel zu erzählen hat. Der Ausflug mitten in der Woche, weil gerade das Wetter so schön ist.

Gelassen mit der Zeit umgehen

Des Rätsels Lösung ist wie in so vielen Bereichen des Lebens, Prioritäten zu setzen und gelassen zu bleiben. Da soll der Haushalt halt mal warten, bis er dran ist.. und alle anderen Verpflichtungen auch. Wenn ihr euch unter Zeitdruck fühlt, überlegt euch Folgendes: Was wäre das Schlimmste, das passiert, wenn ich mir JETZT die ZEIT NEHMEN würde? Vielleicht, dass andere auf euch warten müssen? Oder dass eure Tagesstruktur durcheinander kommt? Möglicherweise schafft ihr so an einem Tag auch nicht euer geplantes Tagespensum? Es gibt doch wirklich Schlimmeres oder?

Nutzt die Zeit, wie sie euch gefällt

Ihr sitzt vor besagtem Ameisenhaufen, die Sonne scheint und euer Kind ist gerade so fröhlich, aber eigentlich müsstet ihr dringend heim das Abendessen vorbereiten? Vielleicht gibt es dann ausnahmsweise mal eine Brotzeit oder ihr nehmt auf dem Nachhauseweg eine Pizza mit. Ihr wünscht euch mal wieder Zeit mit eurem Partner? Na dann, organisiert euch einen Babysitter, ein schickes Outfit und einen Platz im Restaurant. Nehmt euch bewusst die Zeit dafür.

Alles ist möglich. Es liegt an euch wie ihr euren Alltag und eure Zeit einteilt. Natürlich haben wir als Familien alle unsere Strukturen und einen festen Rahmen mit Arbeits- und Familienterminen. Aber innerhalb dieses Rahmens sind wir doch frei und flexibel. Also legt los: Fangt an, eure Zeit zu nutzen, so wie es euch gefällt. Viel Freude dabei!

LockerMach-Tipp:

„Zeit, die wir uns nehmen,
ist Zeit, die uns etwas gibt.“
(Ernst Ferstl)

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