von Christina Zehetner I 03.12.2018
10 Kennzeichen dafür, dass ihr mit eurer Familie mitten im Weihnachtstrubel steckt
1. Eure Kinder verbringen wieder auffallend viel Zeit in ihren Zimmern. Gut, auch nur deshalb, weil sie seitenweise Wunschzettel schreiben, malen, kleben und basteln. Kennt ihr das Märchen vom süßen Brei? Da quillt der Brei aus allen Fenstern und Türen. Kurz vor Weihnachten quellen papierbergeweise Wünsche aus allen Ritzen der Kinderzimmer und: sie wollen erfüllt werden!!
2. Eure Waage spinnt. Sie zeigt plötzlich VIER KILOGRAMM mehr an als noch im November. Nein, das hat nichts, aber auch gar nichts mit Plätzchen, Lebkuchen, Punsch und dem gemütlichen Rumsitzen auf diversen Kinder-Hobby-Weihnachtsfeiern zu tun. Rein gar nichts.
3. Endlich! Keller und Speicher werden entrümpelt. Blöd nur, dass der gesamte Klimbim an Glitzerkugeln, Hinstellnikoläusen, Aufhängsternen, Draußenleuchtdingern und sonstigem Weihnachtsgedöns nun eure Bude vollmüllt. Als Weihnachtsfan gestehe ich: es ist halt einfach so schön.
4. Mütter werden extrem rührselig, anhänglich, emotional, emphatisch und glückselig. Männer – wollt ihr eine glückliche Partnerin in der Weihnachtszeit – kleiner Tipp: Einfach ein Kerzlein anzünden und das Duftöl „Zimt-Orange“ großzügig im Wohnraum verteilen. Am besten kippt ihr euch selbst gleich eine Ladung über. Dann ist alles möglich. Wirklich alles!
5. Die Battle-Zeit beginnt. Wer in der Nachbarschaft schafft es heuer die Battle-Krone im Plätzchen backen einzuheimsen. Extreme Bedingungen durch naschende Ehemänner und Kinder, vollgetappte Resopal-Küchenschranktüren und ausverkaufte Haselnüsse im Supermarkt (jedes Jahr dasselbe Spielchen). Die Siegerin erhält frenetischen Applaus, die Verliererin (ich) versteckt sich mit ihren zwei Sorten Butterplätzchen und Spitzbuben (allerdings aus gleichem Teig wie Butterplätzchen, nur zusammengepappt) hinter dem nächsten Rentierschlitten.
6. Es ist nicht mehr möglich, ein Päckchen an einer Postfiliale abzugeben ohne eine Survivalausrüstung dabei zu haben. Bevorzugt: Thermoskanne Kinderpunsch, Klappstuhl, Lesematerial, Wickeltasche und Astronautenkekse (die halten wirklich sehr sehr lange).
7. Auch wenn man das ganze Jahr nix gescheites kocht, am Hl. Abend wird aber so richtig aufgetischt. Früher war das einfach, da gab es Würstl mit Kraut. Heute: Gans, gans viel anderes und besonderes und ausgefallenes. Als hätte man nicht eh schon genug zu tun. Nö, lasst es uns am Heiligen Abend noch mal so richtig stressig machen.
8. Aufgrund der Bauweise moderner Häuser ist es nicht mehr möglich, den Christbaum vom Christkind schmücken zu lassen. Früher waren Wohnzimmer noch richtige Zimmer mit Türen und einem Schlüsselloch, das am 24. Dezember zugesperrt und zugeklebt wurde (von innen versteht sich). Heute sind alle Räume offen und das Wohnzimmer geht fließend in den Wohnraum, die Küche, das Gästeklo und den Garten über. Sehr schick, aber äußerst unpraktisch. Wie bitte liebe Eltern soll das Christkind da seinen Job machen??? So kann es nicht arbeiten!!
9. Wenn euer Kind im Krippenspiel kein Schaf, keinen Hirten und auch nicht Maria oder Josef spielen will und ernsthaft an einen Kirchenaustritt denkt, bitte liebe liebe Eltern zwingt eure Kinder nicht. Es ist nicht förderlich für die schauspielerische Karriere sich schon in jungen Jahren auf einen Rollentypen festzulegen. Freiheit für den Erzengel Gabriel und alle anderen. Eure Kinder rocken Weihnachten auch so.
10. Der schrecklichste, erniedrigendste und frustrierendste Moment an Weihnachten ist der Morgen des 27. Dezembers. Wie soll man es nach drei Tagen Völlerei schaffen, wieder vom Sofa aufzustehen? Wie kann man die mittlerweile fünf Kilo Übergewicht jemals wieder abtrainieren? Wo sollen bitte die ganzen neuen Kaufläden, Laufräder, Hüpftiere, Kugelbahnen und Holzeisenbahnstrecken untergebracht werden? Und wieso, bitte wieso ist dieses tolle Fest eigentlich immer so schnell wieder vorbei? Ich habe keinerlei Kraft, die ganzen Kisten mit Kugeln, Christbaumständern, Strohsternen und Krippenfiguren in den Speicher zu räumen und denke jedes Jahr ernsthaft über eine Ganzjahresdekoration im weihnachtlichen Winterstil nach. Innovativ. Einmalig. Aufgeräumt.
Servus staade Zeit, schön bist du wie jedes Jahr.
Eure – in weihnachtlicher Vorfreude – schwelgende
Christina (und bleibt auf jeden Fall locker, auch im Weihnachtsgetümmel)
0 Kommentare